Arbeitsgemeinschaft für Farb- und Gestaltskanarien


 

 

Der Fiorino-Kanarienvogel

Der Fiorino ist eine junge Frise-Kanarienrasse aus Italien, und zwar wie der Name schon sagt aus Florenz. Seit 1982 sind diese Vögel auch außerhalb Italiens vermehrt anzutreffen.

Entstanden ist diese Rasse aus kleinen Nordholländern und Gloster Corona. Beide Rassen sind in Fiorino vereinigt. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile eine beachtliche Anzahl von Züchtern, die sich mit dieser "jungen" Rasse beschäftigen.

Rassemerkmale:

Der Fiorino ist eine kleine Frise-Kanarienrasse mit aufrechter

Haltung. Sie ist sowohl als Haubenvogel wie auch als Glattkopf

in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen.

Beim Fiorino wird eine maximale Größe von 13 cm verlangt.

Die Haube geht von einem Mittelpunkt aus und ist rund und

geschlossen. Beim Glattkopf ist der Kopf kräftig und hat deutliche Augenwülste. Es wird ein glatt befiederter Hals gefordert.

Die Stützfedern, die sich oberhalb der befiederten Schenkel

befinden, streben beidseitig symmetrisch aufwärts.

Der Mantel ist durch einen möglichst langen und geraden Scheitel in zwei symmetrische Frisurenteile gegliedert. Die einzelnen Federn sollen seitwärts streben.

Bei der Brustfrisur streben die Federn von beiden Körperseiten der Brustmitte zu und berühren sich dort, sodass ein so genanntes "Körbchen" entsteht.

Das Gefieder ist seidig und außerhalb der Frisuren glatt anliegend.

Auch der Fiorino steht aufrecht, wobei Kopf, Rücken und Schwanz eine gerade Linie bilden. Die Flügel liegen am Körper an, und der Schwanz ist kurz und schmal.

Die Beine sind der Körpergröße entsprechend lang und gut

befiedert.

Bewertungsskala:

Größe           15 Punkte
Kopf und Hals     15 Punkte

Stützfedern    10 Punkte

Mantel         10 Punkte

Brustfrisur    10 Punkte

Gefieder       10 Punkte

Haltung        10 Punkte

Flügel            5 Punkte

Schwanz         5 Punkte

Beine             5 Punkte

Gesamteindruck 5 Punkte

              ________

                             = 100 Gesamtgesamtpunkte

Ausstellungskäfig:       Kuppelkäfig

                       

 

 

 

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Der Lizard

Kanarienvogel

In der Gruppe der Positurkanarienvögel nimmt der Lizard sicherlich eine Sonderstellung ein. Schon sein Name Lizard – auf deutsch Eidechse – ist etwas Beson-deres, da doch die meisten Kanarienvögel nach ihrem Entstehungsort benannt sind.

Weniger die Figur und Form sind bei diesem Vogel interessant, als vielmehr die gänzlich veränderte Zeichnung (Schuppung). Daher ist man auch oft geneigt, diesen Vogel den Farbvögeln zuzuordnen.

Zur Entstehung und frühen Geschichte gibt es keine konkreten Angaben. Der erste Literaturhinweis soll 1713 zu finden sein, allerdings ist er nicht unumstritten. Aus dem Jahr 1762 stammt ein weiterer Hinweis, der der Sache schon näher kommt. Hier heißt es, dass die feingeschuppte Form von Frankreich nach England gebracht wurde und erst dort zu Farbe und Schönheit gelangte. Daher ist fraglich, ob die Geschichte des Lizard, wie so oft behauptet, mit dem Schicksal der Hugenotten zusammenhängt. Sicher ist nur, dass der Lizard bevorzugt von Züchtern in den Bereichen Nottingham, Middlesborough, Norwich und London kultiviert wurde.

Besonders nach dem Ersten Weltkrieg war der Lizard stark in seinem Bestand gefährdet, und auch zwischen den Kriegen blieb die Züchterschar um diesen Vogel sehr gering. Nach 1945 wurden noch 30 verbliebene Zuchtpaare mit den entsprechenden Rassemerkmalen registriert.

Heute wird der Lizard mit Erfolg weltweit auf hohem Rassestand gezüchtet.

Ein Erfolg, an dem sicherlich viele Spezialclubs – wovon es auch in Deutschland einen gibt – ihren Anteil haben.

Rassemerkmale:

Das Hauptmerkmal beim Lizard ist die präzise Schuppung des Kleingefieders. Bei dieser Rasse sind nur die klassischen Schwarzvögel in gelb, rot und weiß zugelassen.

Die Rückenzeichnung (spangles) ist deutlich, gut angeordnet und gleichmäßig als Schuppung, die sich zum Kopf hin verkleinert, sichtbar. Die Brustzeichnung (rowings) ist

überall als Schuppung erkennbar und setzt sich bis in die Flanken fort.

Die ovalförmige Kappe ist eine von der Schnabelwurzel beidseitig oberhalb der Augen verlaufende und bis zum Nacken reichende aufgehellte Gefiederpartie. Bei unterbrochenen Kappen ist eine feine Schuppung gefordert. Vögel ohne Kappe zeigen bis zur Schnabelwurzel eine sich verkleinernde feine Schuppung. Beim Lizard wird eine einheitliche und gleichmäßige Grundfarbe verlangt. Das Großgefieder ist schwarz mit möglichst geringer Säumung und gut anliegenden Flügeln bei einem geschlossenen und leicht eingekerbten Schwanz. Zwischen Auge und Kappe ist ein feiner Melaninstreifen vorhanden. Die Flügeldeckfedern sind gleichmäßig geschuppt. Der Lizard hat eine Größe zwischen 13 und 14 cm.

Seine Hornteile werden so dunkel wie möglich verlangt.

Bewertungsskala: Ausstellungskäfig: Wurster Positukäfig

                         Rückenzeichnung            25 Punkte                   

Brustzeichnung              10 Punkte

Kappe                       10 Punkte

Grundfarbe                 10 Punkte

Flügel und Schwanz        10 Punkte

Augenstreifen                5 Punkte

Flügeldeckfedern             5 Punkte

Größe                         5 Punkte

Schnabel und Beine           5 Punkte

Gesamteindruck               15 Punkte

 

                                        = 100 Gesamtpunkte

 

 

 

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Der Lancashire

Kanarienvogel

 

Beim Lancashire handelt es sich um eine englische Positurrasse, die ihren Ursprung in der Stadt Manchester und der Grafschaft Lancashire hat. Dieser,

mit seinen 22 cm Größe, Riese unter den Positurkanarien stammt nach Aussage der Engländer von dem vor 200 Jahren gezüchteten "Grote Gent'se Vogel" ab. Von einer eigenständigen Rasse mit eigenen Merkmalen spricht man seit ca. 1820. Seitdem ist das Rassemerkmal der Lancashire fast unverändert.

Das Schicksal der Lancashire war, dass sie anderen Rassen Hilfestellung zu deren Weiterkommen leisten mussten. Dies war auch der Hauptgrund, warum sie mehr und mehr verschwanden. Die letzten Lancashire sind dann während des Zweiten Weltkrieges ausgestorben.

Erst nach dem Krieg begann man wieder, durch Yorkshire und Crested, die in ihrem Erbgut genetisches Erbmaterial der Lancashire hatten, diese Rasse zu rekonstruieren. In den fünfziger Jahren sah man dann die ersten Erfolge. In den siebziger Jahren begann man auch auf dem Festland mit dieser Züchterarbeit.

Heute gut 40 Kanariengenerationen später gibt es in England und auch auf dem Festland wieder einige Stämme, die dem einstigen Idealbild sehr nahe sind.

 

Rassemerkmale:

Bei dieser Rasse handelt es sich um eine Haubenkanarienrasse. Der Haubenvogel wird Lancashire Coppy und der Glattkopfpartner Lancashire Plainhead genannt. Die Rasse ist nur in gelb oder weiß zugelassen.

Die hufeisenförmige Haube bedeckt die Augen teilweise. Der Übergang in den Nacken ist glatt. Angestrebt ist die aufgehellte Haube, wobei melaninhaltige Hauben zugelassen sind. Der kräftig

breite und abgeflachte Kopf präsentiert sich mit deutlich sichtbaren Augenbrauen. Beim Lancashire wird eine Größe von 22 bis 23 cm gefordert.

Bei der aufrechten Haltung sind die Schenkel sichtbar. Der Körper ist lang und gestreckt mit voller Brust und gut anliegenden Flügeln. Der Schwanz ist lang und nicht zu schmal. Durch den etwas hängenden Schwanz sind die Flügelenden leicht vom Schwanzansatz abgehoben. Der Hals, der sich durch eine leichte Einschnürung vom Körper absetzt, ist kräftig und voll. Der lange Rücken wird voll und gerundet gefordert.

Der Lancashire präsentiert ein glattes anliegendes Gefieder, welches dicht und lang ist. Die Beine sind kräftig und zudem leicht angewinkelt.

                     Bewertungsskala:  Ausstellungskäfig:Kuppelkäfig

Haube oder Kopf   30 Punkte 

Größe               25 Punkte

Haltung und Form  15 Punkte

Hals und Nacken   10 Punkte

Rücken              5 Punkte

Gefieder und Beine     5 Punkte

Gesamteindruck     10 Punkte

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                           = 100 Gesamtpunkte

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                                                    Larguet Espanol
 
Von Peter Brandhorst
 
Beim Llarguet Espanol Kanarienvogel handelt es sich um eine
Positurkanarienrasse, die in Spanien erstmals um 1950 auftauchte und in der letzten Zwischenzeit meist in entlegenen Bergdörfern
gepflegt wurde. In diesem Zusammenhang treten auch die Namen 'Camalutt' und 'Bayos' auf. Hierbei handelt es sich anscheinend um lokale Namen dieser Rasse.
 
Die Brüder Bellver haben diese Vögel aufgespürt und gezielt weiter gezüchtet. Bereits 1994 stellten sie die ersten Vögel unter dem
Namen 'Larguillos' aus. Nach der nationalen Anerkennung in
Spanien wurde diese Rasse offiziell 'Llarguet Espanol' genannt.
 
Die erste Vorstellung auf der Weltschau war im Jahre 1996.
Aber erst in den Jahren 2001 bis 2003 erfolgten die notwendigen Punkte für die internationale Anerkennung.
 
Die in Bayern zeitgleich und fast identische Rasse 'Bayernpfeil' ließ man auf Beschluss in den Llarguet einfließen.
 
Rassemerkmale:
 
Der Llarguet Espanol ist eine große glattbefiederte
Kanarienrasse mit gerader Haltung, die in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen ist.
Der Vogel präsentiert sich mit einer aufgerichteten
Haltung in einem Winkel von ca. 60°.
Der harmonische Körper ist fein, gestreckt und
zylindrisch (spindelförmig). Brust und Rücken
sind schmal, ohne Rundungen.
Die sehr langen Flügel liegen ohne sich zu kreuzen gut am Körper an. Der lange Schwanz wird schmal und leicht eingekerbt verlangt.
Beim Llarguet Espanol wird eine Mindestgröße von 17 cm verlangt.
Der Kopf ist klein und oval, mit einem kegelförmigen, gut
proportioniertem Schnabel.
Der Hals ist von mittlerer Länge, schmal und gut vom Körper 'abgesetzt'. Das Gefieder, welches kurz ist, wird glattanliegend
verlangt.
Die langen Beine sind leicht gewinkelt, bei sichtbaren und kurzbefiederten Schenkeln.
 
                                                         Bewertungsskala:
 
                                                     Haltung                           20 Punkte
                                                     Körper, Brust, Rücken     20 Punkte
                                                     Flügel, Schwanz               15 Punkte
                                                     Größe                               15 Punkte
                                                     Kopf, Hals                        10 Punkte
                                                     Gefieder, Farbe               10 Punkte
                                                     Beine, Füße                         5 Punkte
                                                                                         _________
                                                                       =            100 Gesamtpunkte
 
Ausstellungskäfig: 
Kuppelkäfig
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dfhj

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Der Rheinländer Kanarienvogel

Bei dem Rheinländer handelt es sich um eine relativ junge deutsche Positurkanarienrasse, die von dem Züchter Horst Noffke aus Hilden im Rheinland erzüchtet wurde.

Zfr. Noffke begann im Jahre 1980 mit den ersten Verpaarungen zwischen Gloster-Weibchen und aufgehellten Japan Hoso Hähnen. Sein Zuchtziel war der Miniatur-Lancashire.

Ausgestellt wurde der Rheinländer das erste Mal im Jahre 1986.

In den Anfangsjahren wurde diese Rasse unter dem Namen "Eurasier" vorgestellt, in Anlehnung an die Rassen Gloster (Europa) und Japan Hoso (Asien). Doch schon Mitte der Achtziger Jahre kam es zur jetzigen Benennung.

Heute ist der Rheinländer fest bei den Positurkanarien beheimatet, wenngleich das internationale Anerkennungsverfahren noch im Gang ist. Diese Anerkennung dürfte aber aufgrund seiner Beliebtheit, auch in anderen Ländern, bald geschafft sein.

Rassemerkmale:

Beim Rheinländer handelt es sich um eine kleine, glattbefiederte Positurkanarienrasse aus Deutschland, bei der nur die aufgehellten Hauben- und Glattkopfvögel zugelassen sind.

Zuchtziel ist die aufgehellte Haube.

Der Rheinländer trägt eine geschlossene, hufeisenförmige Haube, die in gerader Linie oberhalb der Augen verläuft. Die Federn sollen symmetrisch vom Mittelpunkt des Kopfes zu den Seiten fallen. Die Haube des Rheinländers läuft hinter den Augen aus, bei einem glatten Übergang in den Nacken ohne erkennbaren Haubenansatz.

Beim Glattkopf wird ein breiter und leicht gewölbter Kopf mit erkennbaren Augenwülsten gefordert.

Der Vogel ist schlank und zierlich bei leicht gerundeter/m Brust und Rücken.

Der Rheinländer steht bei leicht gebogener Rückenlinie aufrecht.

Bei dieser Rasse wird eine Größe von max. 12 cm gefordert. Der Vogel soll ein lückenloses und glatt anliegendes Gefieder präsentieren.

Die Beine und Füße sind fein und zierlich und stehen mit den übrigen Körperproportionen im Einklang. Dabei sind die Schenkel etwas sichtbar und die Beine leicht angewinkelt.

Der Schwanz wird schmal und mit geringer Einkerbung gefordert.

 

Bewertungsskala:

Haube/Kopf   20 Punkte

Körper         20 Punkte

Haltung        20 Punkte

Größe          15 Punkte

Gefieder       10 Punkte

Beine             5 Punkte

Schwanz          5 Punkte

Gesamteindruck  5 Punkte

 

                       = 100 Gesamtpunkte

 

Ausstellungskäfig:

Kuppelkäfig und Borderkäfig

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Der Scotch Kanarienvogel

 

 

 

Beim Scotch handelt es sich um eine schottische Nationalrasse, die ursprünglich vom "Grote Gent'se Vogel" abstammt. Durch die Einkreuzung des Belgischen Bult erhielt der Scotch um 1800 seine typische Form. Besonders in der Gegend um Glasgow war der Scotch sehr beliebt. Schon 1868 waren 12 Preisrichter notwendig, um die Vögel von 425 Ausstellern zu bewerten. Für den Scotch wurde auch ein eigener Schaukäfig geschaffen, bei dem die künstlerische Ausgestaltung durch Intarsien und Ornamente im Sockelbereich dem Züchter freigestellt blieb. Nach 1880 gab es Bestrebungen, den Scotch durch verstärkte Einkreuzung von Bossu zu verbessern. Diese Abänderung war allerdings für die Rasse sehr abträglich.

Die Popularität des Scotch nahm immer mehr ab, so dass nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch wenige Exemplare von geringer Qualität vorhanden waren.

Der "Old Varieties Canary Association" ist es zu verdanken, dass der Scotch um 1971 nach einem Meeting wiederbelebt wurde. Die 1971 erstellte Zeichnung stellt den Scotch wie auf seinem Höhepunkt da, nämlich als glattbefiederten sichelförmigen Vogel.

Heute ist diese Rasse auch in Deutschland stabil vorhanden, und der Scotch wird in beachtlichen Ausstellungszahlen auf Schauen präsentiert.

 

Rassemerkmale:

Beim Scotch handelt es sich um eine schottische Figurenkanarienrasse, die mit Ausnahme der rotgrundigen Vögel in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen ist.

Die Arbeitshaltung entspricht der Form einer Sichel. Sie wird erreicht durch einen nach vorne gestreckten Kopf und einen unter der Sitzstange gezogenen Schwanz.

Der Scotch ist ein langer und schlanker Vogel, mit einer parallel zur Rückenlinie verlaufenden Brustlinie. Beim Scotch liegen die Flügel an. Die Beine sind lang, leicht angewinkelt mit gut sichtbaren befiederten Schenkeln.

Die Schultern sind schmal, und der Rücken ist gut gerundet, ohne dass zwischen den Schultern eine Vertiefung sichtbar ist.

Beim Scotch ist der Kopf klein, leicht abgeflacht und oval bei einem langen Hals.

Der Schnabel ist klein und nicht zu dick.

Bei dieser Rasse wird eine Mindestgröße von 17 cm verlangt.

Der Schwanz ist lang, schmal, gut geschlossen und leicht eingekerbt.

Das Gefieder ist glatt, ohne Frisuren und ohne Kahlstellen.

 

 

Bewertungsskala:

Haltung 25 Punkte

Form 20 Punkte

Schultern und Rücken 20 Punkte

Kopf und Hals 10 Punkte

Größe 10 Punkte

Schwanz 5 Punkte

Gesamteindruck und Gefieder 10 Punkte

________

= 100 Gesamtpunkte

 

Ausstellungskäfig:

Scotch Käfig

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Der Border Fancy


  
Laut Veröffentlichungen in der Fachliteratur geht die Entstehung dieser Rasse auf das Jahr 1830 zurück. Der Border (übersetzt Grenzer) stammt aus der englischen Grenzregion Cumberland und Westmorland, sowie aus Schottland und wurde ursprünglich "Common Canary" genannt. Als aber englische Züchter diese Rasse "Cumberland Fancy" taufen wollten, legten die Schotten energischen Einspruch ein. Man einigte sich 1890 auf einer einberufenen Versammlung in Hawick auf den Namen "Border Fancy Canary". Gleichzeitig wurde auch der "Border Fancy Canary Club" gegründet. 1891 wurde anhand der besten Ausstellungsvögel in Longholm das Rassemodell (Standard) erstellt, welches bis 1939 Gültigkeit haben sollte. Besonders zu erwähnen ist auch die Tatsache, dass bis 1901 auch rote Border gezüchtet und zugelassen wurden. Erst 1901 wurde die Rotfütterung beim Border verboten. Man lese und staune: Wenn man sich unseren heutigen Border ansieht, kann man kaum glauben, dass diese Rasse ursprünglich wegen ihrer geringen Größe "pigmy of the fancy" (Zwerg unter den Kanarienrassen) oder "wee gem" (Kleinod – kleine Kostbarkeit) getauft wurde.
Was für eine Entwicklung bei dieser Rasse!
Diese Entwicklung ist nie stehen geblieben, denn nach dem Zweiten Weltkrieg traten immer größere Border auf (man vermutete eine Einkreuzung mit Norwich), dies führte zu einem neuen Standard 1967, der dann 1985 wiederum verändert wurde. Der englische Ausnahmezüchter Phil Warne hat wesentlich zur Entwicklung des heutigen Borders beigetragen. Die letzte Standardänderung durch die Border Convention (Zusammenschlusss aller Spezialvereine) wurde 2005 vorgenommen. Diese Modellzeichnung wurde auch im Deutschen Standard übernommen. 
Rassemerkmale:
Die Hauptmerkmale sind ein gut proportionierter Körper, ein leuchtendes, seidiges Gefieder in gleichmäßiger Ausfärbung und einer eleganten Haltung. Der Border ist in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken, außer in rot, zugelassen, jedoch nur klassische Melaninvögel. Ausführlich heißt das folgendermaßen: Die Brust/Bauchlinie ist voll und elegant abgerundet und der Rücken voll und gut gewölbt, bei einer Haltung von 60° zur Sitzstangenebene, gefordert. Die Farbe ist gleichmäßig, satt und leuchtend.
Der hochgerundete Kopf ist in der Größe zum Körper passend. Der Kopf wirkt vom Körper durch die rassetypische Einschnürung am Hals wie abgesetzt. Der dazu passende Schnabel ist kurz und kegelförmig. Das seidige Gefieder und auch die Flügel liegen glatt und gut an. Die Flügel sollen sich nicht kreuzen. Die Größe beträgt 14,5 bis 15,5 cm. Der Schwanz ist in seiner Läge proportional zum Körper passend schmal und leicht eingekerbt. Die feingeschuppten Beine und Füße stehen im Einklang zu den Proportionen bei sichtbaren Schenkeln.
 
Bewertungsskala:

            Körper                                        15 Punkte
            Haltung                                      15 Punkte
            Farbe                                        15 Punkte
            Kopf, Hals u. Schnabel                    10 Punkte
            Gefieder                                    10 Punkte
            Flügel                                       10 Punkte
            Größe                                        5 Punkte
            Schwanz                                     5 Punkte
            Beine                                        5 Punkte
            Gesamteindruck                           10 Punkte
                                                         
                                                               100 Gesamtpunkte
 
Ausstellungskäfig:
Wurster-Positurkäfig und offener Dewar Käfig


 
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Der Yorkshire Kanarienvogel
 
 
 
Beim Yorkshire handelt es sich um eine englische Positurkanarienrasse, die in der Grafschaft Yorkshire durch Einkreuzen mehrerer fremder Rassen entstanden ist.
Die Rasse Lancashire und Bossu Belge gaben dem Yorkshire um 1850 das erste Mal eine eigene Ausprägung. Dieser Typ war durch ausgesprochene Schlankheit gekennzeichnet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Yorkshire fülliger, und sein Kopf nahm an Ausmaß zu, somit gab es den ersten "Mohrrüben-Typ".
Ein weiteres Mal wurde die Form des Yorkshire um 1962 verändert. Er bekam einen noch größeren runden Kopf und wurde noch bulliger, so dass nicht mehr viel an seine Vorfahren von 1850 erinnerte. Um diesen Typ zu erreichen, vermutet man, dass Norwich Kanarien verwendet wurden. Es wird aber auch behauptet, dass es sich um langjährige Selektion handelt. Nach seinem damaligen künstlerischen Vater wird dieser Typ "Golding-Typ" genannt.
Ein weiterer Typ, von dem vor allem die Züchter in Italien sprechen, ist der "Roberts-Typ". Seit den 1990er Jahren werden diese noch kräftigeren Typen vermehrt auf Spezialschauen vorgezogen. Wobei der aufrechte Stand immer noch an den "Golding-Typ" erinnert.
Durch die Standard-Änderung 1962 gab es nun zwei nebeneinander lebende
Yorkshire-Typen: den "kontinentalen Yorkshire" und den "Golding-Typ".
Schon länger hat der alte Typ allerdings keine Bedeutung mehr. Das Ideal
sieht nun den Vogel vor, der von den englischen Spezialclubs angestrebt wird.
In Deutschland gibt es seit 1980 einen Spezialclub, der die stetig anwachsende Schar der Yorkshire-Freunde betreut.
 
Rassemerkmale:
Der Yorkshire ist in allen Kanarienfarben, einschließlich der Schecken, zugelassen. Er präsentiert sich in einer aufrechten und stolzen Haltung. Hierbei bilden der Bauch und die untere Hälfte des Schwanzes eine durchgehende Linie. Die Beine sind lang und leicht gewinkelt bei sichtbaren Schenkeln.
Das Gefieder wird seidig und glatt verlangt. Die Flügel werden anliegend am
Körper getragen. Der Schwanz ist geschlossen mit geringer Einkerbung.
Beim Yorkshire wird ein gleichmäßig gut gerundeter Kopf verlangt. Die Kopf-, Hals- und Nackenpartie ist breit und verläuft ohne erkennbaren Übergang über die breiten hochgetragenen Schultern und die volle Brust zum Körper hin.
Der Schnabel ist kurz und kegelförmig.
Die Form entwickelt sich somit aus Kopf-, Schulter- und Brustbereich und
verjüngt sich über en Rumpf zum Schwanz hin gleichmäßig.
Bei dieser Rasse wird eine Körperlänge von mindestens 17 cm verlangt.
 
Bewertungsskala:
Haltung 25 Punkte
Gefieder 25 Punkte
Kopf/Oberkörper 20 Punkte
Form 10 Punkte
Größe 10 Punkte
Gesamteindruck u. Farbe 10 Punkte
________
= 100 Gesamtpunkte
 
Ausstellungskäfig:
Kuppelkäfig

 

 

 


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Der Paduaner


 
Bei dem Paduaner handelt es sich um eine große Frise-Kanarienrasse aus Italien. Aus der Fachliteratur geht hervor, dass der Züchter Giovanni Zanovello aus Padua diese Rasse erzüchtet haben soll. Eine englische Haubenrasse und der Pariser Trompeter sollen hierbei Pate gestanden haben. Seit 1963 waren die Italiener bemüht, diese Rasse anerkannt zu bekommen. Doch erst im Februar 1974 erfolgte die offizielle Anerkennung durch die C.O.M.. In Deutschland gibt es einen kleinen Kreis interessierter Züchter um den Paduaner.
 
Rassemerkmale:
Der Paduaner ist eine große Frise-Kanarienrasse mit aufrechter Haltung, die in Italien entstanden ist. Sie ist sowohl als Haubenvogel wie auch als Glattkopf in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen.
Die Haube ist gut geformt und geht von einem Mittelpunkt aus. Die Augen sind bei dieser Rasse sichtbar. Der Glattkopf hat deutlich erkennbare Augenwülste, einen breiten und vollen Kopf, der mit den übrigen Körperproportionen im Einklang steht.
Der Paduaner trägt am Hals eine geschlossene Kragenfrisur.
Beim Gefieder ist dessen Qualität gesamt zu beurteilen. Es ist lang, fein, seidig und voluminös.
Die Stützfedern, die sich oberhalb der befiederten Schenkel befinden, streben beidseitig symmetrisch aufwärts. Diese sind lang, breit und gut entwickelt.
Der Mantel ist durch einen langen und geraden Scheitel in zwei symmetrische Frisurenteile gegliedert. Die einzelnen Federn sollen breit ausladend über Schultern und Flügel seitwärts streben. Das Bouquet ist eine Ergänzungsfrisur im unteren Teil des Mantels. Diese Sekundärfrisur besteht aus sehr weichen Federn und kann links oder rechts zur Scheitelseite fallen.
Die Brustfrisur des Paduaners ist voluminös und die Federn streben symmetrisch von beiden Körperseiten zueinander. Der Bauch ist frisiert.
Beim Paduaner wird eine Größe von 18-19 cm verlangt.
Die Haltung ist aufrecht, wobei Kopf, Rücken und Schwanz eine gerade Linie bilden.
Der Schwanz ist lang und geschlossen. Beim Paduaner sind Hahnenfedern vorhanden.
Die kräftigen Beine zeigen gut befiederte Schenkel.
Auch bei dieser Rasse müssen vorhandene Korkenzieherkrallen gekürzt werden. Gekürzte Krallen sind kein Ausschlussgrund.
 
Bewertungsskala:

Haube,  Kopf     und Hals              15 Punkte
Gefieder                                  15 Punkte
Stützfedern                              10 Punkte
Mantel                                    10 Punkte
Brustfrisur                               10 Punkte
Größe                                     10 Punkte
Flügel                                       5 Punkte
Schwanz                                    5 Punkte
Beine                                        5 Punkte
Gesamteindruck                             5 Punkte
                                               ________
                                                   100 Gesamtpunkte
 
Ausstellungskäfig:            großer Friesenkäfig

  
 
 
 

 

 

                                     Der Bossu Belge Kanarienvogel
 
Beim Bossu handelt es sich um eine belgische Positurkanarienrasse, die ihren Ursprung im "Grote Gent'se Vogel" hat. Der Bossu oder auch Belgische Bult genannt, gilt ab 1800 als eigenständige Rasse. Auch diese Rasse war nach dem letzten Weltkrieg völlig ausgestorben. Schon 1920 kündigte sich das totale Verschwinden dieser Rasse an.
 
Im Zusammenhang mit dem Bossu sei der Name des Züchters
Dawans erwähnt, der insgesamt 3 Anläufe unternahm, um den
Bossu Belge wieder zu erzüchten.
· Der 1. Versuch wurde mit den Rassen Mechelaar, Yorkshire und Südholländer gestartet. Nach den ersten Resultaten brachten die Tiere nach strenger Zuchtauslese bis 1932 keine Nachkommen mehr.
· Der 2. Versuch wurde mit plötzlich bei einem Händler aufgetretenen Originalvögeln, die doch noch vorhanden waren, gestartet. Durch die Verpaarung der Originalvögel mit den Kreuzungstieren gelang es, alle Jungtiere in der gewünschten Form zu erhalten. Durch den Kriegsausbruch 1939 wurde der Bestand auf 10 Paare reduziert. Diese und die Nachzucht erlebten allerdings das Kriegsende nicht mehr.
Somit musste Dawans zum 3. Mal ansetzen und begann 1952
erneut, wobei er nun schneller zum Ziel kam und 1958 der
gewünschte Typ zu erkennen war. Man spricht seit 1963
von einer gesicherten Existenz.
 
Heute ist die Zucht auf einem sehr hohen Stand, an der es kaum noch etwas zu verbessern gibt. Auch in Deutschland gibt es mittlerweile sehr gute Bossu Stämme.
Rassemerkmale:
Beim Bossu Belge handelt es sich um eine glattbefiederte Figurenkanarienrasse, die mit Ausnahme der rotgrundigen in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen ist.
Der Bossu zeigt in der Arbeitshaltung den Hals nach vorne gestreckt und die Schultern hochgezogen. Von hinten betrachtet ist der Kopf nicht sichtbar. Rücken und Schwanz bilden eine gerade senkrechte Linie. Die Beine sind gestreckt.
Die Schultern des Bossu sind hoch und breit. Von hinten betrachtet formen Schultern und Körper ein Dreieck. Zwischen den Schultern ist eine Vertiefung vorhanden. Die Flügel sollen lang und eng am Körper anliegen, ohne sich zu kreuzen. Die Brust ist flach und breit.
Der Bossu zeigt einen kleinen, ovalen und leicht abgeflachten Kopf. Der Schnabel ist klein und nicht zu dick. Der Hals ist lang und schlank.
Die Größe ist 16,5 bis 17,5 cm.
Der Schwanz ist lang, gut geschlossen und leicht eingekerbt. Die Beine sind lang und fast gerade mit gut befiederten Schenkeln. Das Gefieder ist glatt, ohne Frisuren und ohne Kahlstellen.
 
Bewertungsskala:
Haltung                                                          40 Punkte
Form                                                               25 Punkte
Kopf und Hals                                                12 Punkte
Größe                                                                5 Punkte
Schwanz                                                           5 Punkte
Beine                                                                 5 Punkte
Gesamteindruck und Gefieder                      8 Punkte

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                                               Der Makige Kanarienvogel

 

 Von Peter Brandhorst
 

Beim Makige handelt es sich um eine frisierte Figurenkanarienrasse aus Japan, die bereits

1970 von einem Düsseldorfer Züchter mitgebracht worden sein soll. Da aber hieraus kein

Zuchtstamm entstand, treten die Makige erst 1982 durch die Bemühungen von Peter Gieleßen

und einigen anderen Züchtern in Deutschland wieder in Erscheinung.

Entstanden ist der Makige zu Beginn der Zwanziger Jahre aus der Verpaarung von Scotch und

Südholl.ndern. Man nimmt auch eine nähere Verwandtschaft zum Japan Hoso an, wenngleich

hierzu die schlüssigen Beweise fehlen. Der Makige ist bisher von der C.O.M. noch nicht

anerkannt. Die wenigen Züchter, die sich mit dieser Rasse beschäftigen, haben hier noch

einen langen Weg vor sich.

Rassemerkmale:

Der Makige ist in allen Kanarienfarben einschließlich der Schecken zugelassen.

Die Rücken- und Schwanzlinie beim Makige ist senkrecht. Der Vogel steht auf geraden

Beinen, die breit und parallel gestellt sind. Der Kopf und der Hals sind bei "Arbeiten" ca. 90°

nach vorne gestreckt.

Der Kopf ist klein und der Hals ist schlank. Hals und Kehle zeigen eine erkennbare

Gefiederscheitelung. Im übrigen sind der Kopf und der Nacken glatt gefiedert. Die

Rückenfrisur ist durch einen möglichst langen und geraden Scheitel in zwei gleiche

Frisurenteile gegliedert. Zwischen den Schultern zeigt der Makige ein üppiges Gefieder. Bei

der Brustfrisur streben die Federn von beiden Körperseiten symmetrisch der Brustmitte zu.

Der Bauch ist frisiert und diese Federn streben zur Brust und zu den Stützfedern hin aufwärts.

Die Stützfedern, die sich oberhalb der Schenkel befinden, streben beidseitig symmetrisch

aufwärts. Die Schenkelbefiederung ist, von vorn gesehen, nach außen gerichtet.

Der Umriss erscheint in der Vorder- und Rückenansicht

rechteckig.

Der Schwanz ist lang und breit.

Beim Makige wird eine Größe von mindestens 17 cm gefordert.

Bewertungsskala:

                                 Haltung                                                            40 Punkte

                                 Kopf und Hals                                                   10 Punkte     
                                 Rückenfrisur                                                    10 Punkte

                                Brust- und Bauchfrisur                                     10 Punkte

                                Stützfedern und Schenkelbefiederung           10 Punkte

                                Umriss und Kontur                                              5 Punkte

                                Schwanz                                                              5 Punkte

                                Größe                                                                   5 Punkte

                                Gesamteindruck                                                  5 Punkte

                                                                                               _____________

                                                                                               100 Gesamtpunkte

Ausstellungskäfig:

Kuppelkäfig